STALAG VII A Gedenkstätte
| Regierungsbezirk | Oberbayern |
|---|---|
| Landkreis | Freising |
| Plz/Ort | Oberreith |
| Straße | B11 |
| Suchbegriffe | STALAG VII A, Friedhof, Gedenkstätte |
| Art | 19 |
1. Schild: Original-Gedenkstein des STALAG-Friedhofs
Die Geschichte des Steines
Für die Verstorbenen des Kriegsgefangenenlagers STALAG VII A wurde hier in Oberreit ein Friedhof ausgewiesen. Der polnische Kriegsgefangene Wladislaw Miller schuf diesen Grabstein unter Mithilfe von Hubert Kalmeier in einem Moosburger Steinmetzbetrieb zum Gedenken an die ersten verstorbenen polnischen Gefangenen.
Nach Kriegsende ließ der US-amerikanische Stadtkommandant einen zweiten Gedenkstein für alle Toten des Lagers schaffen. Dieser zweite Stein ist jedoch verschollen.
Der noch erhaltene Grabstein wurde nach Auflösung des Friedhofs im Jahr 1958 zu einem Gedenkstein für die Gefallenen der „Spielvereinigung Moosburg“ umgewidmet. Dabei wurde die ursprüngliche Inschrift durch jene ersetzt, die heute noch hinter der Metallplatte lesbar ist. Der oben eingemeißelte polnische Stahlhelm blieb aber all diese Jahre unverändert.
Das Denkmal heute
Anlässlich des 75. Jahrestags der Lagererrichtung wurde der Stein im Jahr 2014 auf Initiative des Vereins „Stalag Moosburg“ an die historische Stätte des alten Friedhofs zurück überführt. Die neue, aufgesetzte Metalltafel erinnert an die Gedenkinschrift des verschollenen Steines, der alle Toten des Lagers ehrte. ⸻
2. Schild: Gedenkstätte STALAG VII A / Friedhof
Das Lager
Im September 1939, kurz nach Auslösung des Zweiten Weltkriegs durch Hitler-Deutschland, wurde im Norden der Stadt Moosburg das Kriegsgefangenenlager STALAG (Stammlager) VII A eingerichtet. Die ersten Kriegsgefangenen, die das Lager im Oktober 1939 erreichten, wurden zunächst in Zelten untergebracht. Ab 1940 ersetzten fest mit Bauten ihre Unterbringung.
Das Lager, das ursprünglich für 10.000 Gefangene geplant war, zählte schließlich bei Kriegsende mehr als 70.000 Gefangene aus zahlreichen Ländern. Insgesamt wurden über 150.000 Kriegsgefangene in STALAG VII A, einem der größten Lager auf deutschem Boden, registriert.
Der Friedhof
Hier in Oberreit, am südwestlichen Stadtrand von Moosburg, lag der Friedhof des Lagers. In den 5½ Jahren des Bestehens von STALAG VII A (1939–1945) wurden auf diesem Friedhof annähernd 1.000 verstorbene Lagerinsassen bestattet (genaue Zahlen sind umstritten). Darunter waren neben über 800 Sowjets auch Jugoslawen, Polen, Franzosen, Briten, Italiener, Griechen, US-Amerikaner, Rumänen und Tschechen. Von 1946 bis 1958 wurden die Gebeine der hier Bestatteten auf zentrale militärische Soldatenfriedhöfe überführt und der Friedhof anschließend aufgegeben.
1982 erwarb die Stadt Moosburg das Grundstück und gestaltete eine Gedenkstätte mit Kreuz und Stein zur Erinnerung an die Toten des Lagers.
2014, anlässlich des 75. Jahrestages der Lagererrichtung, wurde ein historischer Gedenkstein an den ursprünglichen Standort wieder zurückgeführt.
Die neu gepflanzte Linde gilt als Symbol der Hoffnung und des Friedens, als Mittler zwischen Vergangenheit und Gegenwart.