Mahnmal KZ-Transport
| Regierungsbezirk | Schwaben |
|---|---|
| Landkreis | Augsburg |
| Plz/Ort | Nammering |
| Straße | Pfarrer-Bergmann-Straße |
| Kategorie | Nationalsozialismus - Todesmarsch |
| Suchbegriffe | Todesmarsch, Todeszug |
| Jahr | 1985 |
Historischer Hintergrund
Am 7. April 1945 verließ ein Evakuierungstransport mit etwa 5.000 Häftlingen das Konzentrationslager Buchenwald mit dem Ziel Dachau. Nach einer zwölf Tage dauernden Fahrt erreichte der Zug am 19. April 1945 den Bahnhof Nammering. Aufgrund eines Gleisschadens musste der Transport dort für fünf Tage halten. Während dieser Zeit starben 794 Häftlinge durch Erschöpfung, Hunger, Kälte oder wurden von der SS erschossen. 270 bereits während der Fahrt Verstorbene wurden im nahegelegenen Renholdinger Steinbruch verbrannt, weitere 524 Tote in einer Sumpfwiese, der sogenannten “Totenwiese”, verscharrt.
Am 24. April setzte der Zug seine Fahrt fort und erreichte am 28. April das KZ Dachau. Von den ursprünglich rund 5.000 Häftlingen überlebten nur 816 die Tortur.
Gedenken und Mahnmal
1984 wurde das erste Mahnmal in Nammering errichtet, das 1985 eingeweiht wurde. Es befindet sich etwa 300 Meter östlich der Staatsstraße 2127 an der Stelle, wo der Zug 1945 zum Stehen kam. Das Mahnmal trägt die Inschrift: “KZ-Transport April 1945 – 794 Häftlinge ermordet”.
2005 wurde die Gedenkstätte umgestaltet und als “Gleis der Erinnerung” neu eingeweiht. Sie erinnert an das ehemalige Bahngleis, auf dem der Todeszug stand, und ist heute Teil des Donau-Ilz-Radwegs.
Anlässlich des 70. Jahrestages des Transports wurde 2015 ein weiterer Gedenkstein durch die IG Metall für die ermordeten Gewerkschaftsmitglieder des Zuges aufgestellt. Seitdem präsentiert der Arbeitskreis KZ-Transport 1945 eine Dauerausstellung entlang des Radwegs.