Gedenkstein - Brandanschlag Schwandorf

RegierungsbezirkOberpfalz
LandkreisSchwandorf
Plz/Ort Schawndorf
StraßePostgartenstraße
KategorieDenkmal - Ereignis
SuchbegriffeBrandsanschlag, Neonazi, Rechtsextremismus
Inschrift

DEN OPFERN
DES RASSISTISCHEN
BRANDANSCHLAGES
VOM 17.12.1988

FATMA CAN
MEHMET CAN
OSMAN CAN
JÜRGEN HÜBENER

Quellen

Süddeutsche Zeitung (2022): Der vergessene Anschlag. In: Süddeutsche Zeitung, 16.12.2022. Online verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/bayern/schwandorf-oberpfalz-anschlag-rassismus-gedenken-e184949, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

OTV (2022): Gedenkstunde in Schwandorf für Brandopfer. In: Ostbayerisches Fernsehen (OTV), 19.12.2022. Online verfügbar unter: https://www.otv.de/gedenkstunde-in-schwandorf-fuer-brandopfer-589295, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

Stadt Schwandorf (2025): Gedenken an die Opfer des Brandanschlages. Online verfügbar unter: https://www.schwandorf.de/index.php?FID=2410.16677.1&ModID=7&object=tx%7C2410.16677.1, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

BUD Bayern (2024): Brandanschlag Schwandorf. Bayerisches Unterstützungs- und Dokumentationsbüro gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Online verfügbar unter: https://bud-bayern.de/brandanschlag-schwandorf, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

Süddeutsche Zeitung (2022): Ausstellung über vergessene rechtsterroristische Taten. In: Süddeutsche Zeitung, 30.11.2022. Online verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/bayern/nuernberg-rechtsterrorismus-memorium-nuernberger-prozesse-ausstellung-1.5682565, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

Reporterpreis (o.J.): Der zähe Weg des Gedenkens. Schwandorf – zehn Jahre nach dem Brandanschlag. Online verfügbar unter: https://www.reporterpreis.de/upload/reporterinnenpreis-schwandorf-1-650c3f6d5d759.pdf, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

Wikipedia (2025): Schwandorf. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwandorf, zuletzt geprüft am 06.09.2025.

Am 17. Dezember 1988 verübte ein 19-jähriger Rechtsextremist in Schwandorf (Oberpfalz) einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus. Bei dem Attentat kamen Osman Türk, seine Frau Fatma, ihr zwölfjähriger Sohn Mehmet sowie der Nachbar Jürgen Hübner ums Leben. Drei weitere Personen wurden verletzt. Der Täter wurde später wegen vierfachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Verbrechen gilt als einer der schwerwiegendsten rassistisch motivierten Anschläge in Bayern in den 1980er Jahren. Es lenkte bundesweit die Aufmerksamkeit auf rechtsextreme Gewalt und ihre tödlichen Folgen.

Die Erinnerung an die Tat ist bis heute Teil der regionalen und überregionalen Gedenkkultur. In Schwandorf wurde am Tatort eine Gedenktafel angebracht, die an die Opfer erinnert. Jährlich finden dort Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen statt, getragen von der Stadt, von Vereinen und Initiativen. Schulen und Bildungseinrichtungen greifen das Thema auf, um Jugendliche für die Gefahren von Rassismus und Rechtsextremismus zu sensibilisieren.

Der Brandanschlag in Schwandorf steht damit nicht nur für ein konkretes Verbrechen, sondern auch für den bleibenden Auftrag der Erinnerungskultur: der Opfer zu gedenken und demokratische Werte gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit zu verteidigen.

Der Gedenkstein für die Opfer des Brandanschlags in Schwandorf wurde 1998 von der Grünen-Stadträtin Irene Maria Sturm initiiert, nachdem wiederholt Anträge für ein Denkmal von der CSU-Mehrheit abgelehnt worden waren. Zunächst durfte er nicht aufgestellt werden und lagerte jahrelang in Sturms Innenhof und beim Steinmetz. Erst 2007 wurde eine Gedenktafel am Tatort angebracht, 2009 begann das offizielle Gedenken der Stadt. Schließlich, 2016 – 28 Jahre nach dem Anschlag – wurde der Gedenkstein am Tatort aufgestellt.