Denkmal - Penzberger Mordnacht
| Regierungsbezirk | Oberbayern |
|---|---|
| Landkreis | Weilheim-Schongau |
| Plz/Ort | Penzberg |
| Straße | Seeshaupter Straße 13 |
| Standort | Friedhof Penzberg |
| Kategorie | Nationalsozialismus - Mahnmal |
| Suchbegriffe | Penzberger Mordnacht |
Die Penzberger Mordnacht war ein NS-Endphaseverbrechen, das sich am 28. April 1945 in Penzberg ereignete, etwa 50 km südlich von München. Ausgelöst wurde es durch die Freiheitsaktion Bayern, bei der im Radio die Kapitulation erklärt und Aufforderungen zur Wiederherstellung demokratisch gewählter Bürgermeister verbreitet wurden . In Penzberg setzte der frühere SPD-Bürgermeister Hans Rummer den nationalsozialistischen Bürgermeister ab, verhinderte die Sprengung des Bergwerks und befreite Zwangsarbeiter .
Doch noch am selben Tag besetzten Wehrmachtseinheiten unter Oberstleutnant Berthold Ohm und später eine Werwolf‑Einheit unter SA‑Brigadeführer Hans Zöberlein das Rathaus . Zunächst wurden Rummer und sieben weitere Widerstandskämpfer gegen 18 Uhr gefasst, in einen verhangenen Bus gebracht und erschossen . Im Anschluss folgte eine „Strafaktion“: acht weitere Personen – darunter die schwangere Agathe Fleissner – wurden ohne Prozess gehängt, versehen mit Schildern „Werwolf“ . Insgesamt fanden 16 Menschen und ein ungeborenes Kind den Tod .
Gauleiter Paul Giesler hatte die Exekutionen angeordnet . Noch am folgenden Tag rückten alliierte Truppen ein (). Die Haupttäter wurden im Juni 1948 vor Gericht gestellt – Zöberlein und Bauernfeind erhielten zunächst die Todesstrafe, später Umwandlung in lebenslange Haft; viele werden jedoch in den 1950er Jahren entlassen.
Heute erinnert ein Mahnmal am Platz „An der Freiheit“ an die Opfer, und jedes Jahr am 28. April begehen Bürger Gedenkfeiern. 2022 wurden Stolpersteine verlegt – u. a. für Agathe Fleissner, Hessenstein des 90.000. Stein in Deutschland .