Bunkerkirche St. Josef
| Regierungsbezirk | Oberbayern |
|---|---|
| Landkreis | Mühldorf am Inn |
| Plz/Ort | Aschau am Inn |
| Straße | Zeppelinstraße |
| Kategorie | Bauwerk - Kirche katholisch |
| Suchbegriffe | Bunkerkirche |
Die Bunkerkirche St. Josef in Aschau am Inn befindet sich im ehemaligen Rüstungsbunker Nr. 262 des Aschau-Werks. Der massive Stahlbetonbau wurde während des Zweiten Weltkriegs zur Lagerung von Nitrocellulose errichtet und war Teil des NS-Rüstungsprogramms. Nach Kriegsende blieb der Bunker zunächst ungenutzt, bis er 1954 von der Erzdiözese München und Freising erworben und zur Notkirche umgebaut wurde. Am 18. September 1955 weihte Weihbischof Johannes Neuhäusler die Kirche, die dem heiligen Josef, dem Arbeiter, geweiht wurde.
Der ursprüngliche Bunkerbau wurde erhalten und lediglich umgebaut. Anstelle eines klassischen Kirchturms erhielt die Kirche einen offenen Glockenträger mit zwei Glocken, die 1958 gegossen wurden. Das Gebäude bietet Platz für etwa 200 Personen und wird bis heute für Gottesdienste, Andachten und Veranstaltungen genutzt.
Die Kirche befindet sich inmitten des ehemaligen Werksgeländes, das sich seit den 1950er Jahren zu einem Industrie- und Wohngebiet entwickelt hat. Obwohl keine offizielle Gedenkstätte, stellt die Bunkerkirche ein eindrucksvolles Beispiel für die Umnutzung eines nationalsozialistischen Bauwerks dar. Sie verbindet historische Substanz mit spiritueller Nutzung und symbolisiert einen Wandel vom Ort der Kriegsproduktion hin zu einem Ort der Gemeinschaft, des Friedens und der Erinnerung.