Gedenkort Waldlager - Mühldorfer Hart

RegierungsbezirkOberbayern
LandkreisMühldorf am Inn
Plz/Ort Mühldorf am Inn
KategorieNationalsozialismus - KZ-Außenlager
SuchbegriffeKZ-Außenlager
Quellenhttps://www.kz-gedenk-mdf.de/waldlager-0 https://kz-muehldorfer-hart.de/waldlager/

Das „Waldlager“ im Mühldorfer Hart war ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau und bestand von Sommer 1944 bis zur Befreiung im April 1945. Es diente der Unterbringung von überwiegend jüdischen KZ-Häftlingen, die unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit beim Bau der unterirdischen Rüstungsanlage „Weingut I“ leisten mussten. Die Häftlinge stammten vor allem aus Ungarn, Polen, Frankreich und Litauen. Sie lebten in Zelten oder primitiven Erdhütten im Wald, ohne ausreichenden Schutz vor Kälte, Nässe und Hunger. Misshandlungen durch die SS und katastrophale hygienische Verhältnisse führten zu zahlreichen Toten. Schätzungen gehen von mehreren hundert Todesopfern allein im „Waldlager“ aus. Heute erinnert eine 2018 neugestaltete Gedenkstätte im Mühldorfer Hart an das Lager. Besucher betreten das Gelände über eine „Schleuse“ mit Einführungstafeln und gelangen zu historischen Geländespuren, einem Appellplatz und symbolischen Gedenkorten. Auch ein Massengrab mit Gedenkstein ist Teil der Anlage. Die Gedenkstätte wird von zivilgesellschaftlichen Initiativen wie dem „Verein für das Erinnern“ betreut. Sie ist ein eindrucksvoller Ort der Mahnung und historisch-politischen Bildung – und dokumentiert ein weitgehend vergessenes Kapitel nationalsozialistischer Zwangsarbeit in Südostbayern.