Gedenkstätte Langer Gang
| Regierungsbezirk | Oberfranken |
|---|---|
| Landkreis | Hof |
| Plz/Ort | Schwarzenbach/Saale |
| Straße | Bahnhofstraße 3 |
| Standort | Gedenkstätte Langer Gang |
| Kategorie | Nationalsozialismus - Todesmarsch |
| Suchbegriffe | Langer Gang, Todesmarsch, Außenlager Flossenbürg |
Der Todesmarsch von Helmbrechts nach Volary im April 1945 war einer der grausamsten Evakuierungsmärsche der Endphase des NS-Regimes. Etwa 1.200 weibliche Häftlinge, überwiegend jüdischer Herkunft, wurden am 13. April aus dem KZ-Außenlager Helmbrechts (Oberfranken) unter SS-Bewachung auf einen über 200 Kilometer langen Fußmarsch Richtung Süden getrieben. Ziel war ursprünglich das KZ Mauthausen, doch der Marsch endete schließlich im tschechischen Volary. Unter unvorstellbaren Bedingungen – Kälte, Hunger, Krankheit, Misshandlungen – starben mindestens 147 Frauen, viele wurden erschossen, weil sie nicht mehr weiterkonnten. Nur wenige überlebten. In Schwarzenbach an der Saale, wo die Häftlinge im Gebäude des sogenannten „Langen Gangs“ zwischenstationiert waren, erinnert seit 2004 eine Gedenkstätte an das Geschehen. Der „Lange Gang“, ein ehemaliger Industriebau, beherbergt heute eine Dauerausstellung mit Dokumenten, Fotos und Kunstwerken zur Geschichte des Todesmarsches. Besonders eindrucksvoll sind künstlerische Installationen, die das Leid und die Auslöschung symbolisieren. Die Gedenkstätte wird vom Verein gegen das Vergessen betreut und ist ein zentraler Erinnerungsort in der Region. Auch im tschechischen Volary erinnert ein Friedhof und ein Denkmal an die Opfer – ein Mahnmal für die letzten Opfer des Holocaust.