KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
| Plz/Ort | Flossenbürg |
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| Straße | Silberhüttenstraße |
Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde im Mai 1938 nahe der bayerisch-tschechischen Grenze errichtet und diente zunächst der Zwangsarbeit im Granitsteinbruch. Es war eines der frühen KZs im NS-System und entwickelte sich rasch zu einem zentralen Ort politischer Verfolgung und Ausbeutung. Häftlinge stammten aus über 30 Nationen, darunter politische Gegner, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und sogenannte „Asoziale“. Die Haftbedingungen waren katastrophal: Hunger, Gewalt, Zwangsarbeit und medizinische Experimente führten zu zehntausenden Todesfällen.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager systematisch erweitert, Außenlager entstanden u. a. in Bayern, Sachsen und Böhmen. In der letzten Phase des Kriegs, ab 1944, wurden auch viele Todesmärsche organisiert, bei denen tausende Häftlinge ermordet wurden. Insgesamt waren rund 100.000 Menschen in Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert, etwa 30.000 überlebten nicht.
Im April 1945 wurde das Lager von US-Truppen befreit. Heute ist Flossenbürg eine Gedenkstätte mit Museum, Friedhof und Bildungszentrum. Sie dokumentiert die Geschichte des Lagers, erinnert an die Opfer und dient als Ort der politischen Bildung und der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus.