Arbeitslager MUNA

Plz/Ort Hohenbrunn
StraßeHohenbrunner Straße
StandortAm Kreisverkehr
SuchbegriffeZwangsarbeit
Inschrift

AUF DIESEM GELÄNDE BEFAND SICH
VON 1938 BIS 1945
DIE HEERESMUNITIONSANSTALT
DER DEUTSCHEN WEHRMACHT (MUNA).

HOHENBRUNN ERINNERT AN DIE HIER UNTER
UNMENSCHLICHEN BEDINGUNGEN EINGESETZTEN
DEUTSCHEN UND AUSLÄNDISCHEN
ZWANGSARBEITER.
ES WURDEN GANZE FAMILIEN VON
„OSTARBEITERN“ HIERHER VERSCHLEPPT UND
KINDER GETRENNT VON IHREN ANGEHÖRIGEN
IM LAGER INTERNIERT.
VOM ZEHNJÄHRIGEN KIND BIS ZUR GREISIN
WURDEN DIESE MENSCHEN ZUR ARBEIT IN DER
MUNITIONSFABRIK GEZWUNGEN.
VIELE ÜBERLEBTEN DAS LAGER NICHT, KINDER
VERHUNGERTEN, AUSBEUTUNG UND RASSISMUS
VERLETZTEN DIE MENSCHENWÜRDE ZUTIEFST.

Jahr2015
Die MUNA Hohenbrunn (Heeresmunitionsanstalt Hohenbrunn) war ein militärisches Munitionslager der Wehrmacht, errichtet zwischen 1938 und 1940 im Südosten Münchens. Auf etwa 180 Hektar wurden Munition für Artillerie und Infanterie produziert, gelagert und verschickt. Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten dort rund 4.000 Menschen, darunter 700–800 Zwangsarbeiter:innen aus verschiedenen europäischen Ländern. Die Arbeit war gefährlich; es kam mehrfach zu tödlichen Explosionen. Nach dem Krieg nutzte zunächst die US-Armee das Gelände, ab 1954 die Bundeswehr bis zur Schließung 2007. Heute ist das Areal teils Gewerbefläche, teils bewaldetes, umzäuntes Gebiet mit über 100 Bunkern, das nur bei Führungen betreten werden kann. 2011 wurden auf dem Gelände sterbliche Überreste von 21 Kindern entdeckt – mutmaßliche Opfer der NS-Zeit. 2015 entstand dort ein Mahnmal für die Zwangsarbeiter:innen. Das von der Gebrüder Gröger GmbH gestaltete Denkmal – ein stilisiertes Tor mit Messingtafel – wurde am 70. Jahrestag des Kriegsendes, dem 8. Mai 2015, feierlich der Öffentlichkeit übergeben.