KZ-Gedenkstätte - Gleis der Erinnerung
| Regierungsbezirk | Niederbayern |
|---|---|
| Landkreis | Passau |
| Plz/Ort | Nammering |
| Straße | Eulenweg |
| Standort | Bahnhof |
| Kategorie | Nationalsozialismus - Todesmarsch |
| Suchbegriffe | Todesmarsch, Todeszug, KZ |
| Inschrift | 794 ermordete KZ-Häftlinge eines Evakuierungstransportes aus dem Konzentrationslager Buchenwald blieben im April 1945 in Nammering zurück. 4.000 halbverhungerte KZ- Häftlinge verbrachten vom 19. bis 24. April einen Zwangsaufenthalt auf dem Nammeringer Bahngelände. Das Weiterfahren war nicht möglich, denn ein vorausfahrender deutscher Militärtransport war bei Witzmannsberg verunglückt und beschädigte die Gleisanlagen schwer. In der Zeit des Aufenthalts gingen die SS-Bewacher mit unvorstellbarer Brutalität gegen die wehrlosen Häftlinge vor. Schüsse, Wehklagen und Leichengeruch beherrschte die grausame Szenerie am Nammeringer Bahnhof in jenen Tagen. Der Bahnbedienstete Heinrich Klössinger schrieb auf: „Ein Häftling verlangte Austreten aus dem Wagen und wurde bei dieser Gelegenheit von einem Posten erschossen, ohne dass ein Anlass vorgelegen wäre. Am 19. April wurde bei Nacht ein ganzer Waggon von 45 Häftlingen erschossen. Am nächsten Morgen floss das Blut noch durch den Boden des Waggons. Die Leichen wurden am nächsten Morgen 6 Uhr früh aus dem Waggon geworfen; die nur Verwundeten mit Genickschuss getötet oder mit dem Gewehrkolben erschlagen. Tag und Nacht ging das Morden weiter. Geschrei und Gejammer war bei Tag und Nacht zu hören." Der Aichaer Pfarrer Bergmann rief die Bevölkerung zu Lebensmittelspenden auf. Durch die großherzigen Gaben konnte die ärgste Not etwas gelindert werden. Der Geistliche gab zu Protokoll:ü> „Durch die halboffene Tür sah man die Leichen im Waggon liegen. Die Gefangenen waren nur notdürftig bekleidet... ihr Aussehen war das schwer leidender, unterernährter Menschen, ihre Haltung schwankend, kraftlos... die Augen hohl, die Gesichter eingefallen." Hunderte ermordete Gefangene wurden in einem nahen Massengrab verscharrt. (Bitte besuchen Sie das Mahnmal für die Opfer und beachten Sie hierzu auch die Information „Totenwiese" 500 m weiter Richtung Fürstenstein.) Quelle: „Arbeitsgemeinschaft KZ-Transport 1945" |
| Jahr | 2005 |