Schottenkirche St. Jakob
| Regierungsbezirk | Oberpfalz |
|---|---|
| Landkreis | Regensburg (Stadt) |
| Plz/Ort | Regensburg |
| Kategorie | Bauwerk - Kirche katholisch |
| Wikipedia | St._Jakob_(Regensburg) |
| Suchbegriffe | Schottenkirche St. Jakob, Benediktiner |
| Literatur | 3795444373 |
Die Schottenkirche St. Jakob in Regensburg ist eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke Bayerns und ein herausragendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Errichtet wurde sie ab etwa 1110 durch aus Irland stammende Benediktinermönche, die sogenannten „Iroschotten“. Diese gründeten im 11. Jahrhundert ein Kloster, das dem Heiligen Jakob geweiht wurde und zu einem wichtigen geistlichen Zentrum für Pilger auf dem Jakobsweg wurde. Die Kirche und das angeschlossene Kloster waren bis zur Säkularisation 1803 in der Hand dieser Missionsmönche.
Besonders berühmt ist St. Jakob für ihr reich verziertes Nordportal, das sogenannte „Schottenportal“. Es gilt als eines der bedeutendsten romanischen Portale Deutschlands. Die detailreiche Figurenwelt mit ihren symbolischen Darstellungen – unter anderem Löwen, Drachen, Mischwesen und biblische Szenen – gibt bis heute Anlass zu vielfältigen Deutungen. Kunsthistoriker sehen in ihnen eine Mischung aus christlicher Ikonografie, irischer Ornamentik und mittelalterlicher Weltvorstellung.
Das Langhaus der Kirche ist dreischiffig, mit einer schlichten, wuchtigen Raumwirkung, die typisch für die Romanik ist. Die dicken Mauern, kleinen Rundbogenfenster und der weitgehend schmucklose Innenraum verleihen der Kirche eine eindrucksvolle Schlichtheit. Teile des ursprünglichen Baus sind erhalten, obwohl es im Laufe der Jahrhunderte mehrere Umbauten und Restaurierungen gab.
Nach der Auflösung des Klosters wurde das Gebäude teilweise profaniert und diente zeitweise als Lager. Heute gehört die Schottenkirche zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und wird wieder als Gotteshaus genutzt. Sie ist nicht nur ein Ort religiöser Praxis, sondern auch ein bedeutendes Ziel für kunsthistorisch und kulturgeschichtlich Interessierte. Ihre außergewöhnliche Bauplastik macht sie zu einem Schlüsselwerk der europäischen Romanik.