Nationalsozialismus

Todesmärsche in Bayern – Quellen

Ein Güterwagen Poing wegen eines Defekts in Poing zum Stehen

OrtPoing
Text

Nach dem alliierten Bombenangriff am 20. April und der Auflösung der KZ-Lagergruppe Mühldorf wurden etwa 3600 jüdische Häftlinge in Güterwagen gepfercht und zu einem unbekannten Ziel transportiert. SS- und Wehrmachtsangehörige begleiteten den Transport, der am 27. April in Poing wegen eines Defekts zum Stehen kam. Am Nachmittag verbreitete sich das Gerücht vom Kriegsende, sodass einige Bewacher flohen. Viele ausgehungerte Häftlinge versuchten, in nahegelegene Häuser und Höfe zu fliehen. Nur wenigen gelang es, sich mit Hilfe der Anwohner zu verstecken, während zahlreiche Häftlinge verfolgt und erschossen wurden. Insgesamt forderte der Vorfall mindestens 50 Tote und über 200 Verletzte. Der Zug setzte am Abend des 27. Richtung Tutzing seine Fahrt fort, wo am 30. April die Überlebenden schließlich endgültig befreit wurden.

SchlagworteTodeszug
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