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Der Bürgermeister der Gemeinde Asbach
Landkreis Donauwörth
Asbach, den 17. November 1945

An das

Internationale Informationsbüro
für das ehem. KZ-Lager Dachau

Betrifft: Ihr Schreiben vom 12.11.1945

Az.: R/71/7/G/45

Ich bestätige den Eingang Ihres Schreibens vom 12.11.1945 und bin auch gerne bereit, Ihnen Angaben – soweit es mir möglich ist – über das ehemalige KZ-Arbeitskommando zu machen.

Im Sommer 1944 kam in das hiesige Messerschmitt-Dechentreiter-Werk II ein Arbeitskommando vom KZ-Lager Lechhausen. Es waren so ungefähr 300 Mann. Die genaue Zahl kann ich Ihnen nicht mitteilen, weil die Öffentlichkeit sehr wenig bzw. so gut wie gar nichts darüber erfahren hat.

Während dieser Zeit sind ungefähr 5 Häftlinge verstorben, die im Ortsfriedhof in Asbach beerdigt sind.

Durch den Fliegerangriff auf Asbach-Bäumenheim am 19.3.1945 ist auch ein großer Teil der Häftlinge ums Leben gekommen. Es sollen etwa 30 Männer gewesen sein. Genaue Angaben kann ich nicht machen, da von der damaligen Lagerleitung (SS-Kommando) nichts bekannt gegeben wurde.

Der Gemeinde bzw. dem Bürgermeisteramt wurde nie ein solcher Todesfall gemeldet, deshalb konnte dies auch nicht im Sterbebuch beurkundet werden. Ob die Sterbefälle, die bei den hiesigen Insassen vorgekommen sind, dem Lager Dachau gemeldet wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Die Grabstätte, in der die ehemaligen KZ-Insassen des Arbeitskommandos ruhen, wurde von mir errichtet und mit einem größeren Holzkreuz versehen, mit der Inschrift:

„Hier ruhen die ehemaligen Häftlinge des Arbeitskommandos Dechentreiter Werk II“.

Es tut mir leid, Ihnen einen genaueren Bescheid nicht geben zu können. Ich werde mich aber bemühen, in dieser Sache noch mehr zu erfahren.

[Unterschrift: Bürgermeister]