Nationalsozialismus

Todesmärsche in Bayern – Quellen

Vier erschossen, einer erschlagen

Beilage

Zu Punkt 2. Am 2. Mai 45, um 15 Uhr kam ein Transport K.Z.G. aus Richtung Altenmarkt, Waging, bei der Ortschaft Reichersdorf in die Gemeinde Kirchanschöring, übernachteten in der Ortschaft Watzing, bei dem Bauern Ferdinand Schellinger in dessen Scheune (100–200 Mann).

6. In der Gemeinde Kirchanschöring kamen fünf K. Z. G. ums Leben. Zwei wurden in der Nähe Reichersdorf erschossen, zwei wurden in der Nähe Watzing bei einem Fluchtversuch erschossen, ein fünfter wurde im Walde bei der Einöde Schweig Gemeinde Kirchanschöring erschlagen aufgefunden.

9. Die vier Mann, die erschossen wurden, sind von K.Z. Kameraden ausgegraben worden und nach Laufen in einen K.Z. Friedhof überführt.

Der fünfte, welcher im Walde am 21. Mai 45 aufgefunden wurde, ist am 23. Mai 45 im Friedhof Kirchanschöring beerdigt worden.

10. Die Beerdigung nahm Herr Pfarrer Lutz vor, in Anwesenheit des Bürgermeisters und eines Teils der Bevölkerung.

12. Die Personalien der Gefangenen konnten vom Bürgermeister nicht registriert werden, weil Gefangenennummern weder Papiere vorhanden waren, nur an den blau-weißgestreiften Anzügen konnte der Erschlagene als K.Z.G. erkannt werden.

Die nach Laufen Überführten waren von ihren Kameraden erkannt, sind auf der Gemeinde nicht registriert.

Über den Transport, der von Burghausen über Tittmoning, Fridolfing nach Laufen kam, ist mir nur bekannt, dass in der Ortschaft Berg Gemeinde Fridolfing, ein großer Teil der Gefangenen die Flucht ergriffen hat und bei den Bauern in der Gemeinde Kirchanschöring Unterschlupf suchten.

Kirchanschöring den 22.2.47.

Der Bürgermeister
gez. (Vogel)


Datum Ereignis02.05.1945
Datum Bericht22.02.1947
EreignisVier erschossen, einer erschlagen
PLZ / Ort Kleinanschöring
Tote5
Quelle https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/pageview/301008

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