Nationalsozialismus

Todesmärsche in Bayern – Quellen

Bericht. Beerdigungen

9.2.1946

Ab Mitte Januar 1945 durften verstorbene Häftlinge nicht mehr auf dem Friedhof beerdigt werden, da die Grabstätte nicht geheimgehalten werden, die späteren Grabstätten anhand mit Kreuzen und Namen versehen. Die im Schreiben vom 20.10.45 erwähnten verstorbenen ehemaligen Häftlinge liegen m. W. auf der Strasse angegebenen Stelle begraben. Die Grabstätte kann noch der ehemalige Lagerdolmetsch, der polnische Kapitän Zenon Rosinski oder Gefr. Potocki angeben, beide in russischen Diensten, da die Häftlinge ihre Toten in jedem Falle auf meine Anweisung hin selbst begraben durften. Die beiden Vorgenannten waren im Sommer 1945 in Diensten der engl. Militärbehörden G.I.S. im württembergischen und österreichischen Haus tätig, wo ich auch mit Einwilligung des Herrn Kapitäns Zenon Rosinski in dessen Wohnung auftrete. (Mehrere Wochen.)

Die Sterbeurkunden wurden vom französ. Häftlingsarzt ausgestellt (Deutscher Arzt war nicht im Lager tätig) und nach Buchenwald gesandt.

Das Bürgermeisteramt Holzen wurde vom Tode eines Häftlings nicht verständigt.

Wer es gewesen sein kann, kann ich nicht machen. Die ausgehungerten Häftlinge lernten ich zum Teil persönlich durch meine tägliche Revierkontrolle.

 

gez. A. Gensbauer
ehemal. Kd.-Führer.


Datum Ereignis00.00.0000
Datum Bericht09.02.1946
EreignisBericht. Beerdigungen
PLZ / Ort Holzen
Quelle https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/zoom/300370

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