Todesmärsche in Bayern – Quellen
Erklärung Todesmarsch
Erklärung
Zu den Veröffentlichungen in den Tageszeitungen betr. den Todesmarsch Sachsenhausen – Buchenwald erkläre ich Folgendes:
Am Karfreitag 1945 befand ich mich im Kreiskrankenhaus, wo ich mit meinem Krankenwagen stand. Im Laufe des Vormittags, vielleicht gegen 10:30 Uhr, bemerkte ich einen Transport von Personen in blau und weiß gestreiften Anzügen, bewacht von deutschen Soldaten, der am Kreiskrankenhaus in Richtung Bebra zu Fuß vorbeizog. Der Transport konnte etwa 200 Mann oder noch stärker sein. Auf mein Befragen erklärten mir Straßenpassanten, dass es sich um einen Transport von KZ-Häftlingen handele. Näheres habe ich nicht feststellen können. Ich hatte auch keine Gelegenheit, mit KZ-Häftlingen selbst oder Wachsleuten zu sprechen. Am selben Vormittag noch fuhr ich mit dem Krankenwagen über Bebra nach Rotenburg. Ich war sehr erstaunt, dass ich unterwegs den Transport nicht mehr vorfand. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass der Transport von der Hauptstraße abgegangen und auf einer Nebenstraße weiter marschiert ist. Näheres darüber habe ich aber nicht feststellen können. Als ich dann am selben Vormittag in Rotenburg an der Fulda ankam, traf ich dort einen LKW mit Volkssturm-Männern, die mir erzählten, dass sie Gefangene, wahrscheinlich KZ-Häftlinge, übernehmen müssten. Da ich mich aber nicht mehr weiter um die Sache gekümmert habe, vermag ich darüber nichts Näheres mehr anzugeben.
Hersfeld, den 4. Dezember 1947
Karl Müller
Kraftfahrer Hersfeld, Neumarkt 46
| Datum Ereignis | 00.00.0000 |
| Datum Bericht | 04.12.1947 |
| Ereignis | Erklärung Todesmarsch |
| PLZ / Ort | 36251 Hersfeld |
| Quelle | https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/pageview/300150 |