Todesmärsche in Bayern – Quellen
Erschießung von drei Gefangenen
Der 1. Transport mit etwa 3.000–4.000 Mann kam am 27. April von Fürholzen her und bewegte sich in Richtung Dachau. 3 Mann, welche wegen Erschöpfung nicht mehr weiterkonnten und zu Boden sanken, wurden von einem SS-Wachtposten zwischen Günzenhausen und Haimhausen erschossen und auf Befehl dieses Postens an Ort und Stelle von einer Startbahn-Baubehörde, die gerade in Günzenhausen im Schulhaus einquartiert war, beerdigt. Frau Ursula Zollbrecht von Günzenhausen hatte von ihrem Anwesen aus die Erschießung des 1. Gefangenen beobachtet. Die anderen zwei Männer wurden mehr in der Richtung nach Haimhausen erschossen. Der damalige Pfarrer von Fürholzen, Geistl. Rat Georg Kolb, jetzt in Pietzenkirchen, Post: Söllhuben über Rosenheim, ging hinter dem Gefangenenzug nach und spendete den Exekutierten, wovon noch zwei Lebenszeichen von sich gaben, die letzte Ölung. Dieser erhielt auch von dem SS-Wachtposten den Auftrag für die Beerdigung der drei Erschossenen zu sorgen. Am 10. Mai wurden die 3 Leichen wieder exhumiert und im Friedhof in Günzenhausen beerdigt.
Der 2. Transport bewegte sich am 28. April in gleicher Richtung. Er kam von Massenhausen her mit 100 Mann. Diese wurden in Günzenhausen verpflegt und dann nach Haimhausen weitergeleitet. Auf 5 Heuwagen wurden die Kranken transportiert. Bei diesem Zug sind keine Unfälle vorgekommen.
Günzenhausen, den 5. April 1947
Der Bürgermeister:
| Datum Ereignis | 00.00.0000 |
| Datum Bericht | 05.04.1947 |
| Ereignis | Erschießung von drei Gefangenen |
| PLZ / Ort | 91710 Günzenhausen |
| Tote | 3 |
| Quelle | https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/pageview/299531 |