Todesmärsche in Bayern – Quellen
Protokoll: Befragung Bürgermeister von Fuhrn
Gemeinde Fuhr, den 24.1.1946
Protokoll
Zwischen dem Bürgermeister der Gemeinde Fuhr, Georg Schießl, und dem Verbindungsoffizier der U.S.F.E.O. Capt. Pawlowski
1. Wieviele Gruppen von ehemaligen Häftlingen sind durch den Ort Fuhr transportiert worden?
Es waren 3 – 4 Gruppen von KZ-Häftlingen durchgezogen.
1 Gruppe von Richtung Demmeldorf nach Taxöldern
2 Gruppen von Richtung Kemnath nach Neuburg v. W.
2. Wieviele Häftlinge sind durchgezogen?
Es waren ungefähr 500 Mann
3. Hatten die Einwohner irgendwelche Mitteilung der Häftlingsbewegung an den Bürgermeister gemacht?
Der Bürgermeister wurde nicht verständigt.
Ein Trupp wurde in Fuhr verpflegt, die SS war bei jenem Trupp gut. Ein Trupp hatte eine solche Bewachung, dass den Häftlingen nichts gegeben werden konnte. Eine Frau, welche etwas Essen geben wollte, wurde mit dem Erschießen bedroht.
4. Wurden im Gemeindebezirk KZ-Häftlinge ermordet oder ermordet aufgefunden?
Es wurden KZ-Häftlinge ermordet in dem nächsten Wald bei Luigendorf, es wurden 34 ermordet.
Auf der Straße lagen noch ermordete KZ-Häftlinge, sodass die Zahl 52 beträgt.
5. Wann wurden die Häftlinge ausgegraben und wer hat sie ausgegraben?
Die ermordeten KZ-Häftlinge wurden nach zwei Tagen von der Bevölkerung ausgegraben und im Friedhof Fuhr beigesetzt. Es ist ein gemeinsames Grab.
6. Hat der Bürgermeister eine Registrierung der ermordeten Häftlinge durchgeführt?
Eine Registrierung wurde nicht durchgeführt. Von einer solchen Registrierung ist mir nichts bekannt.
Abgeschlossen:
Der Bürgermeister der Gemeinde Fuhr
| Datum Ereignis | 00.00.0000 |
| Datum Bericht | 24.01.1946 |
| Ereignis | Protokoll: Befragung Bürgermeister von Fuhrn |
| PLZ / Ort | 92431 Fuhrn |
| Tote | 52 |
| Quelle | https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/pageview/298806 |