Todesmärsche in Bayern – Quellen
Todesmarsch Kochendorf–Dachau.
Bürgermeisteramt Ellhofen
Ellhofen, den 13. November 1946
An das:
Landespolizeikommando Heilbronn
Wollhausstraße 97
Betr.:
Suchverfahren über Ausländer –
hier: Todesmarsch Kochendorf–Dachau.
Auf Ihr Schreiben vom 9.11.1946:
Ich habe in der Gemeinde eingehende Nachforschungen angestellt und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass am Frühjahr 1945 Gefangenentransporte (KZ-Häftlinge) von der Reichsstraße von Weinsberg – kommend, Richtung Löwenstein marschierten.
Die Transporte seien sehr aufgelockert dahergekommen, sodass man eine genaue Schätzung der Zahl der Personen nicht machen könne.
Die Zahl wird allgemein auf 800 bis 1000 geschätzt.
Wie die Nachforschungen weiter ergaben, sollen die Gefangenen völlig abgehetzt gewesen sein und hätten teilweise fast nicht mehr gehen können. Zudem hätten sie schwere Lasten schleppen müssen, und die Wachmannschaften seien ziemlich grob mit den Leuten umgegangen.
Es sei ein Bild des Jammers und des Elends gewesen.
Innerhalb des Gemeindebezirks Ellhofen ist von den Gefangenen keiner verstorben.
Ob welche in der Nachbarschaft gestorben sind, ist hier unbekannt.
Unterschrift: [Bürgermeister, nicht lesbar]
Stempel: Gemeinde Ellhofen – Kreis Heilbronn
| Datum Ereignis | 00.00.0000 |
| Datum Bericht | 13.11.1946 |
| Ereignis | Todesmarsch Kochendorf–Dachau. |
| PLZ / Ort | 74248 Ellhofen |
| Quelle | https://digitalcollections.its-arolsen.org/050301/content/zoom/298302 |